Das Problem: Sonne
Ohne den Einfluss der Sonne können Wärmesignale schnell und sicher beim Überflug selbst aus 100 m Höhe erkannt werden. Vom Wildschwein bis zum Hasen ist eine Identifikation häufig bereits auf Basis der Wärmebildsignatur möglich.
In der Nacht zu fliegen löst das Problem mit der Sonne vollständig, schafft aber andere Herausforderungen. Auf die rechtlichen und sicherheitstechnischen Aspekte wollen wir an dieser Stelle gar nicht eingehen. Diese sind allesamt lösbar. Das aus unserer Sicht größte Problem liegt darin begründet, dass alleine aufgrund der Wärmebildsignatur nicht immer klar erkennbar ist, worum es sich handelt. Ein Lösungsansatz liegt in der digitalen Vermarkung (Pin-Points) der gefundenen Objekte. Diese müssen aber für eine eindeutige Identifikation bei Licht nochmals abgeflogen werden. Häufig befinden sich die Objekte dann aber gar nicht mehr an der Stelle, sodass unklar bleibt, worum es sich gehandelt hat. Aus diesem Grund ist auch der Flug in der Nacht sowohl aus zeitlichen (teilweise doppelte Befliegung notwendig) als auch aus informationstechnischen Aspekten nicht optimal.
Der Lösungsansatz: Suchscheinwerfer
Die Montage war super einfach und beide Scheinwerfer wurden sofort erkannt. Wir waren im Rahmen eines Auftrags zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest unterwegs und damit im Rahmen des § 21k LuftVO.
Geflogen sind wir in der Nacht vom 09. auf den 10. Mai, der Mond war also im ersten Viertel – nicht viel Licht. Ohne Scheinwerfer konnten wir lediglich im Wärmebild etwas sehen – Weitwinkel und Zoomkamera blieben schwarz.
Zuerst sind wir mit dem GL60 geflogen und haben bereits nach wenigen Minuten die ersten Schweine gefunden. Die nachfolgenden Bilder verdeutlichen eine Situation aus 95 m Höhe: links: Wärmebild, gut erkennbar sind die Schweine in der Mitte des Bildes; Mitte: Der Scheinwerfer erzeugt einen stark abgegrenzten Lichtkegel mit ausreichender Helligkeit; rechts: Die Schweine in der Zoom-Kamera im Nachtmodus.
Die Reaktionen der Tiere
Sonstige Erkenntnisse und Fazit
Was uns aufgefallen ist: Die Flugzeit sinkt mit der doppelten Payload von etwas über 40 Minuten auf ca. 25 Minuten! Also ausreichend Akkus einpacken.
Einziger kleiner Wermutstropfen: Der hohe Preis und die Verfügbarkeit des Scheinwerfers. Aber es gibt auch noch weitere Produkte auf dem Markt. Demnächst werden wir noch die brandneue Kamera von DJI testen: die H20N. Reicht diese bereits aus und macht einen Suchscheinwerfer überflüssig? Wir werden berichten.